Gregorij von Leitis

Gregorij von Leitis „Von Anfang an kamen viele Emigranten zu uns. Diese Menschen mussten zur Zeit des Nationalsozialismus aus Deutschland oder Österreich fliehen und hatten in New York Exil gefunden. In unserer Elysium Theater Company fanden sie die Art von Kultur wieder, die sie aus ihrer Kindheit und Jugend kannten. So wurden wir eine Art kultureller Heimat für sie.“ In New York begegnete Gregorij von Leïtis zahlreichen Emigranten, die vor dem Nazi-Regime geflohen waren – allen voran dem Schriftsteller Hans Sahl, Maria Ley Piscator, Choreographin, Tänzerin und Witwe des Theaterpioniers Erwin Piscator, der Schauspielerin Dolly Haas und Gisela Graf, Witwe des bayerischen Urgesteins Oskar Maria Graf. Durch die Begegnung mit ihnen wurde er auf die Schicksale unterdrückter und exilierter Künstlerinnen und Künstler aufmerksam. Ein wichtiger Schwerpunkt seiner Arbeit besteht seither darin, die Werke von Komponisten und Schriftstellern wieder auf die Bühne zu bringen, die von Hitlers Schergen verfolgt und mundtot gemacht wurden. In Bibliotheken und Archiven ausgegrabene Werke wurden unter seiner Federführung erstmals präsentiert. Allein das von Viktor Ullmann im Sommer 1944 in der KZ-Haft komponierte Werk Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke für Rezitation und Klavier hat Gregorij von Leïtis mehr als 50 Mal vorgetragen.
David Stone schrieb 1999 in einem Bericht für das Institute for Jewish Policy Research in London: „Es ist bemerkenswert, dass der deutsche Regisseur und Dramaturg Gregorij von Leïtis […] von Alt-Bundeskanzler Kohl und vielen bedeutenden Persönlichkeiten aus Kunst und Politik in Europa und Amerika als ’Botschafter der jüdischen Kultur’ bezeichnet wurde.“