„Für uns alle im Ensemble war es ganz wichtig, den Obdachlosen mit Respekt und Menschenwürde zu begegnen und nicht von oben herab. Was wir taten, war kein Akt der Barmherzigkeit. Wir begegneten ihnen auf Augenhöhe. Ich pflegte meinen Schauspielern immer wieder zu sagen: ‚Behandelt jeden Einzelnen so, als ob er Rockefeller wäre.‘“Gregorij von Leitis
Theater muss etwas verändern; von diesem Gedanken war Gregorij von Leïtis immer beseelt. Als 1988 die Situation der Obdachlosen im New Yorker East Village immer verheerender wurde, beschloss Gregorij von Leïtis, seine Elysium Theater Company für Obdachlose zu öffnen. Am spielfreien Montag wurden die Obdachlosen zu einer Vorstellung eingeladen. Nach dem Besuch der Theateraufführung erhielten sie Sandwiches und etwas Warmes zu trinken. Doch schon bald gelang es Gregorij von Leïtis, einige Damen der Elysium-Vorstandsmitglieder zu aktivieren. Sie brachten gesammelte Kleidungsstücke und warmes Essen für die Bedürftigen. Die Obdachlosen, die am Nachmittag ins Theater kamen, konnten sich neue Kleidung aussuchen und die Vorstellung anschauen. Zum Abschluss servierten die Schauspieler und die Damen aus dem Freundeskreis Essen und Trinken. Bevor sie gingen, bekamen die Obdachlosen noch Listen mit Adressen von anderen Hilfsorganisationen in der Stadt.
Village Beat schrieb 1990 über das „Theater für Obdachlose“: „In einer Stadt, wo gestylte aber nichtssagende Shows mal eben 50 Dollar pro Ticket kosten, während nebenan Hunderte Schlange stehen, um ein paar Nudeln und einen Apfel zu bekommen, ist es ermutigend zu erleben, dass ein Theater seine Talente den Menschen zur Verfügung stellt, die nicht oft ein Stück zu sehen bekommen.“
Villager Downtown kommentierte: „Mit dieser Premierenvorstellung in seinen neuen Räumen hat das Elysium Theater auch eine Theater- und Lunch-Reihe für die Obdachlosen des East Village gestartet. Die Besucher sehen ein Stück und bekommen ein Mittagessen. ‚Erst müssen wir aufklären, dann ist vielleicht aktive Veränderung möglich.‘ Das ist die politische Tradition, aus der Herr von Leïtis seine Inspiration bezieht. Gregorij von Leïtis ist zu beglückwünschen, dass er an seinen Idealen festhält. Ich fand dies eine höchst willkommene und erfrischende Abwechslung zu den vielen trendigen Aufführungen, die diese Gegend überschwemmen.“